"Brücken verbinden die Welt" lautet der Slogan des Veitshöchheimer Carneval-Clubs, mit dem er heute an der Baustelle des Höchheimer Stegs in die fünfte Jahreszeit startete.
"Auf unseren VCC ein dreifach donnerndes VCC Helau, VCC Helau, VCC Helau!" In diesen Schlachtruf des Sitzungspräsidenten Manuel Seemann stimmte heute am 11.11. um 11.11 Uhr in Veitshöchheim, dem närrischten Ort im Zentrum der EU, an der Baustelle des "Höchheimer Steges", neben der Club-Präsidentin Cornelia Lyding, Schriftführerin Carmen Kneitz, 2. Sitzungspräsident Johannes Zott und einigen Elferräten und VCC-Getreuen auch Bürgermeister Jürgen Götz mit ein, der als musizierendes Mitglied der Schlappsaududler des Musikvereins einen engen Bezug zum Fasching hat.
Um Ideenmnie verlegen ist der Veitshöchheimer Carnevalclub 1966 e.V. (VCC), wenn es darum geht, am 11.11. um 11.11 Uhr recht originell in die fünfte Jahreszeit zu starten, um bis Aschermittwoch wieder das Ruder und das Sagen im Ort zu übernehmen.
Waren im letzten Jahr die Skelett-Funde vor der Vituskirche Objekt der Narretei, so nahmen heuer die VCCler den Höchheimer Steg in ihr Visier, da dessen Fertigstellung ungewiss ist, seit die Baufirma Lupp Anfang August einseitig den Bauvertrag mit dem Wasserstraßenneubauamt Aschaffenburg wegen Differenzen zu Nachtragsforderungen und der Abrechnung aufkündigte.
Zum Sessionsauftakt wollte Club-Präsidentin Conny Lyding eigentlich Veitshöchheims neues Wahrzeichen, die „Höchheimer Golden Gate Bridge“ einweihen und auf der Brücke gemütlich einen Schoppen trinken. Doch anstatt eines ansehnlichen Stegs fand die VCC-Abordnung nur eine ziemlich trockene, in den Nebelschwaden hinter dem Bauzaun nur schwach erkennbare Baustelle vor.
In einer Pressekonferenz bot nun der Sitzungspräsident dem Bürgermeister die Unterstützung des VCC an, den Steg fertigzustellen. Einige Elferräte hatten dazu bereits einen Schubkarren und Schaufeln mitgebracht. Seemann: "Wir haben auch schon alles geprüft und mein Spitzel berichtet, dass wenn alles glatt nach Planung läuft, fünf neue Fachkräfte angeworben und alle freien Wochenende genutzt werden können, es genug Frankenwein und Opas Weißer gibt, noch der eine oder andere Hofbräu-Kasten benötigt wird, ja dann können wir den Steg im November 2026 eröffnen."
Jürgen Götz, die Oberschlappsau des Ortes, bedankte sich für das großzügige Angebot des VCC. Er müsse aber leider dieses ablehnen, da der VCC seine Kräfte auf seine Grundkompetenzen legen sollte. Das seien Frohsinn, Heiterkeit und Narretei. Götz riet den VCClern: "Macht aus Veitshöchheim einen Ort, zu dem nicht nur die Bauarbeiter gerne kommen. Lasst die Schlappsau raus und das Brauchtum hochleben. In diesen Zeiten brauchen die Menschen andere Brücken, welche die Welt verbinden. Dazu übertrage ich dem VCC die vollständige närrische Handlungskompetenz über Veitshöchheim."Der Sitzungspräsident zeigte sich denn auch einsichtig. Seemann: "In Zeiten, in denen Menschen unterschiedliche Meinungen haben und sich streiten, stehen wir vom VCC für Versöhnung und Toleranz. In Zeiten von Kriegen stehen wir für Frieden! Wenn andere sich abgrenzen und Mauern hoch ziehen, wollen wir verbinden und Brücken bauen."
Deshalb starte der VCC heute Abend um 19.11 Uhr bei der öffentlichen Faschingsproklamation im Rathaushof (hierzu ergeht noch ein eigener Bericht) in die Session mit dem Motto "Brücken verbinden die Welt!"…und nicht nur Veitshöchheim mit Maroggo.
Für seine weisen Worte überreichte Club-Präsidentin Cornelia Lyding dann dem Ortsoberhaupt als erster Person den diesjährigen Session-Orden.
Der neue Session-Orden 2023 des VCC ist wieder ein symbolisches Meisterwerk. Abgebildet ist ein altes und ein neues Wahrzeichen vom schönen Ort Veitshöchheim. Im Zentrum steht die Veitshöchheimer Schlappsau, die mit viel Fantasie auch der Bürgermeister als Schlappsaududler des Musikvereins sein könnte. Die Schlappsäue sind das Bindeglied des Höchheimer Steges mit dem Motto "Brücken verbinden die Welt".