Wie auch immer das bunte Narrenspektakel genannt wird, ob Karneval, Fasching oder Fastnacht, je nachdem wo gefeiert wird, ist der Ursprung der Kostümierung auch unterschiedlich. So glaubten die alten Germanen an Dämonen und feierten jeden Frühling ein wildes Fest. Die Bauern setzten sich grauenvolle Masken auf ihre Gesichter um die bösen Wintergeister zu vertreiben In der fränkisch-alemannischen Fastnacht sind diese alten Formen der Fastnacht noch heute lebendig, denn zahlreiche Faschingsgesellschaften pflegen das Brauchtum. So trafen sich am Sonntag, den 21.01.2018, 80 Gruppierungen um am historischen Brauchtumsumzug in Spalt teilzunehmen. Menschen mit gruseligen Holzmasken und lauten Schellen, u.a., die Spalter Fleckli, die Spalter Hopfn´'Hexn, die Pleinfelder Hummeln u.v.m., durchstreiften die Straßen um symbolisch den Winter zu vertreiben. Tolle Faschingstrachten und schöne alte Holzmasken, die von Generation zu Generation weiter gegeben werden, stammen aus der Marktgemeinde Oberelsbach und deren Ortsteile. Zu einer der ältesten Maskenregion in Franken gehören die Ünnerälsbacher Fosenöchter aus Unterelsbach. Auch neu gegründete Gruppen, wie die erst ein Jahr alten „Anima Veritatis - Seele der Wahrheit“, gekleidet mit dunklen Gewändern aus Schaf- und Ziegenfell, dazu helle Masken und der „Till von Franken“ ließen es sich nehmen, in Spalt mitzufeiern. Die aus Holz bestehende Maske der neue Brauchtumsfigur, „Till von Franken“, wurde von den Akteuren, unter ihnen auch Fastnachtspräsident Bernhard Schlereth, eigenhändig geschnitzt. Gut gelungen, die verschiedenen Gesichter mit friedlichen Ausdruck. Des Weiteren belebten mehrere Gruppen mit Guggenmusik die Straßen und stimmten die Zuschauer mit schräger, aber trotzdem rhythmischer und absichtlich falsch gespielter Blasmusik zum Mittmachen ein. Obwohl der VCC an diesem Sonntag seine 3. VCC-Prunksitzung in den Mainfrankensälen veranstaltete, machten sich ein Teil der VCC-Schlappsäu auf dem Weg nach Spalt, um am großen Brauchtumsumzug teilzunehmen. Traditionell schlüpfen die Veitshöchheimer Schlappsäu am Faschingsdienstag ins „Klääd“. Um möglichst unerkannt zu bleiben, werden im Vorfeld für´s „Klääd“ Lampenschirme und Vorhänge gesammelt. Mit den gesammelten Utensilien verkleidet, eine Maske aufs Gesicht und los geht’s, von Haus zu Haus, um Einlass zu erbitten. Früher zogen diese Gestalten unter verborgener Maske von Wirtschaft zu Wirtschaft und von Gasthof zu Gasthof um dort Speck oder Schnaps abzustauben. Der heidnische Brauch war damals für die Dorfstruktur wichtig, da sich alle einmal so richtig austoben konnten und dadurch auch ärmere Familien profitierten. Denn in der 5. Jahreszeit wird die natürliche Ordnung umgekehrt. Man kann alles sein, was man will und am Aschermittwoch geht man einfach zurück ins normale Leben.
am Sa., 20.01.18 startete der VCC durch zur 2. Prunksitzung. Zusätzlich zu den Darbietungen aus den eigenen Reihen glänzten die Gäste von der Windshemia Bad Windsheim mit dem Schautanz „Krieger des Lichts“. Auch „Lupper + Babbo“ schauten beim VCC vorbei um ein Zwiegespräch „forever“ zu führen um die Lachmuskeln der Zuschauer zu trainieren.
Einer der Höhepunkt an diesem Abend war ganz gewiss die Ehrung eines Urgesteins des VCC, nämlich unser Büttenredner „Rudi Zott“. Seine Karriere im VCC begann 1967 im Spielmannszug des VCC´s (1967-1978). Musikalisch ging es weiter im Faschingschor (1979-1987) und im Alleingang mit selbstgeschriebenen Büttenreden (seit 1982). Weit über den Grenzen Veitshöchheims bekannt als „Mee-Käth“ und heute als „Rudi mit dem Schuhkarton“. Selbst als „Fahrkartenkontrolleur“ betätigte er sich und zwicke Karten in der Live-Sendung (1999) „Fastnacht in Franken“ und erwischte so manchen politischen Sündenbock. Doch das war lange noch nicht alles. 2000 – 2006 fungierte er als 1. Sitzungspräsident und 2006 – 2010 als 2. Sitzungspräsident. Diese vorbildliche Treue zu seinem VCC nahm das Präsidium zum Anlass um „Rudi Zott“ den VCC-Ehrenorden Nr. 9 zu verleihen.
2. Clubpräsident Andreas Röhm verlas und überreichte die vom 1. Clubpräsidenten Elmar Knorz am 20.01.2018 ausgestellte und unterzeichnete Urkunde zum Ehrenorden Nr. 9. Lieber Rudi, wir das Präsidium, allen voran 1. Clubpräsident Elmar Knorzsagen noch einmal vielen Dank für dein Arrangement und „Herzlichen Glückwunsch“ für die würdige Auszeichnung.
Nach ausgiebigem Feiern bis in die Morgenstunden hinein ging es am Nachmittag, den 21.01.2018 sofort weiter. An diesem Sonntag begrüßte der VCC - Prinz Kilian I und Prinzessin Julia I von der FG Krackenblitze Gossmannsdorf. Als Augenschmaus mitgebracht haben diese einen Showtanz mit dem Motto „African Voodoo- im Bann des große Meisters“. Die Stimmung brodelte und die Gäste aus Nah und Fern jubelten vor Begeisterung. An dieser Stelle ein „Herzliches Dankeschön“ an alle Mitwirkenden, vor und hinter den Kulissen. Wir sind stolz auf Euch und Eure tolle Leistung – macht weiter so.
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